Architektur

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Riesentor
Das Riesentor - der Haupt-eingang in den Stephansdom
Riesentor Tympanon
Das Tympanon des Riesentores
Riesentor - Teil des Frieses
Ein Detail des Frieses

Das Riesentor

Vieles, das ihnen wunderbar und geheimnisvoll erschien, dessen Ursprung sie sich oft nur schwer erklären konnten, versuchten die Menschen des Mittelalters auf verschiedenste Arten zu erklären. Bald rankten sich Sagen und Legenden um seltsame Naturerscheinungen, besondere Menschen und großartige Bauwerke. So geschah es auch mit dem Haupteingang in die alte Stephanskirche, dem Riesentor:

Die Legende erzählte von Riesen, die mitgeholfen hatten, die Kirche zu bauen und die dann hier zur Taufe gingen. Andere wiederum wußten von riesenhaften Mammutknochen, die in der Mitte des 15. Jahrhunderts, beim Bau des Nordturms, hier gefunden und dann in der großen Torhalle aufgehängt wurden, zu berichten.

Tatsächlich aber hat der Name "Riesentor" nichts mit dessen imposanter Größe zu tun. Vielmehr deutet diese Bezeichnung auf die Trichterform des nach innen tief und schräg abfallenden Portals hin: Das mittelhochdeutsche Wort "risen" bedeutet soviel wie "sinken", "fallen".

Um 1500 wurde das romanische Stufenportal umgebaut, wobei die einst reich ornamentierten Pfeiler zum Teil abgeschlagen wurden. Aber immer noch kann man viel erkennen.

Im Zentrum, von zwei Engel flankiert, hoch über dem Eintretenden, thront Christus als Weltenrichter. Auf ihn hingeordnet, auf beiden Seiten über dem reichen Fries, die zwölf Apostel, die sein Gefolge bilden, als Zeugen des Glaubens.

Links neben dem Eingang kann man Petrus mit dem Schlüssel erkennen. Die Figuren haben nichts gemeinsam mit jenen dämonischen Wesen, Drachen, Löwen und den Basilisken. Nichts gemeinsam mit jener Welt von Kampf und Mord, die knapp darunter in einprägsamen Bildern das Leben der Menschen in seinen dramatischen Situationen symbolisiert.

Die Säulen selbst sind mit Ornamenten, mit Band- und Blattmotiven geziert; und so wie das Bild der Dämonen diese vom Eingang ins Gotteshaus abschrecken soll, will das Flechtwerk an den Säulen die Dämonen binden. Das Riesentor will dem Eintretenden sagen: Du betrittst Gottes Haus, hab keine Angst mehr.