Architektur

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Das Tympanon des Bischofstores
Das Tympanon des Bischofstores
Im Bischofstor befindet sich heute ein Verkaufsstand
Die Decke im Eingangsbereich des Bischofstores
Rudolf der Stifter mit einem Modell der Stephanskirche
Rudolf der Stifter mit einem Modell der Stephanskirche

Das Bischofstor

Das Bischofstor, aus der Zeit um 1360, ursprünglich der nordwestliche Eingang in die Domkirche, (heute Domshop) war der Eingang für den Bischof, daher sein Name. Sein Tympanonfeld zeigt in einer bewegenden Szenerie Tod und Krönung der Gottesmutter Maria. Sein Vorbau stammt aus dem 16. Jahrhundert. Im Gewände des Tores begegnet uns das herzogliche Stifterpaar Katharina und Rudolf IV., letzterer mit einem Modell von St. Stephan in seiner Rechten, an welchem man genau den dreiteiligen gestaffelten Chor von St. Stephan erkennen kann. Begleitet ist das Herrscherpaar von weiblichen Heiligen, entsprechend der Widmung der Nordseite als Frauenschiff.

Der Raum des Bischofstors, auch "Fürstenportal" genannt, ist eigentlich die Vorhalle des nördlichen Langhausportales von St. Stephan. Darin befindet sich der kleine Schriftenstand, wo Touristen und Besucher ihre Domführer und Kunstkarten kaufen können.

Wenn man einst von außen durch dieses Tor die Kirche betrat, konnte man an der östlichen Wand der Vorhalle eine Geheiminschrift sehen. Sie ist heute noch sichtbar und weist auf die Grablege von Herzog Rudolf IV. hin: "Hic est sepultus de nobili stirpe Rudolphus fundator." (Hier liegt begraben Rudolf der Stifter, aus vornehmen Geschlecht).

Beim Betreten des Kirchenraumes pflegte man den "Kolomanistein" zu berühren. Der Herzog hat diesen Stein im Zuge der Erweiterung der Kirche am 3. Mai 1361 über der Schwelle des neuen Nordportales einmauern lassen. Unter dem Stein, über den das Blut des Hl. Koloman geflossen sein soll, legte der Herzog persönlich viele Reliquien. Dieser Stein ist hinter der Türe des Schriftenstandes noch erhalten, und man kann deutlich die Mulde, die durch jahrhundertelange Berührung entstanden ist, sehen und spüren.

Die Zeremonie der Schwellenweihe im Jahre 1361 zeigt deutlich, wie sehr Rudolf IV. bestrebt war, seiner Kirche ein ehrwürdiges Fundament zu geben. Im Gewände, unmittelbar über dem Kolomanistein, ließ sich der Herzog selbst in Stein abbilden.
In der Hand hält er ein Modell seiner Kirche, das genau die gestaffelte dreischiffige Anlage des Albertinischen Chores zeigt. Der Herzog trägt das Modell dieser habsburgischen Stiftung wie ein kostbares Heiligtum auf einem Tuch. Ein Symbol, das ihn für alle Zeiten als Kirchenstifter ausweist. Zepter und Bindenschild auf der Gürtelschnalle erinnern an seine weltliche Macht.

Am Nordportal des Bischofstores befindet sich ein marianisches Programm: Marientod und Marienkrönung, umgeben von Mädchenheiligen.