Weitere, nicht in der Skizze enthaltene, Details:

Pfeilerfiguren im rechten Seitenschiff

Pfeilerfiguren

Im Gegensatz zu den drei Chorhallen, deren Bildprogramm schon bei der Errichtung festgelegt worden war – der Hauptchor war Stephanus und allen Heiligen, der Nordchor der Gottesmutter, der Südchor den zwölf Aposteln gewidmet –, wurden die Pfeiler der drei Langhaushallen von Anfang an als Träger eines reichen Bildprogramms konzipiert, das zunächst kein theologisches Konzept erkennen lässt.

Die auf halber Höhe in Dreiergruppen angeordneten Pfeilerfiguren – insgesamt 77, zumeist aus Ton oder Stein, aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts, beginnend mit Gottvater, mit der Weltkugel in einer Hand, an der Nordwand des Langhauses – entfalteten den Menschen des Mittelalters, die in der Regel nicht lesen konnten, ein umfassendes, liebevoll ins Detail gehendes, manchmal naives, aber immer tief frommes katechetisches Programm. Dieses umfasst – ausgehend von den beiden Mittelpunkten des Kirchenjahres, Weihnachten und Ostern – die ganze Heilsgeschichte: ausgehend von den Propheten, die das Heil voraussagen, bis zu seiner Erfüllung durch Jesus Christus.

Ihre Stifter, zumeist Wiener Bürger, aber auch Bruderschaften und Zünfte, haben sich an mehreren Stellen mit Wappen aber auch mit kleinen Stifterfiguren verewigt. So wurden die Pfeiler von St. Stephan zu Trägern eines reichen Bildprogramms und markierten zusammen eine Wegandacht, die hinführt zum Hochaltar als Zentrum und Ziel.