Dom im Detail

Fahren Sie mit der Maus über die gelb markierten Bereiche
Weitere, nicht in der Skizze enthaltene, Details:
hier klicken
Pummerin
Puchheimbaldachin mit Herz-Jesu-Altar; 1434, 1437
Franz-Seraphicus-Altar Orgelfuß; 1513 Peter- und Paulsaltar
Das Rudolfskenotaph
Wr. Neustädter Altar; 1447
Die Kanzel
Katharinen- oder Cäcilienaltar
Alter Frauenaltar
Hochaltar, Steinigung des hl.  Stephanus; 1641-1646
Januariusaltar Josefsaltar
Friedrichsgrab; 1463-1513
Chororgel; 1991
Füchselbaldachin mit Leopoldaltar
Südwestbaldachin mit Maria-Pócs-Altar; 1515, 1697
Taufbrunnen; 1476-1481
Friedrichsgrab
Gesamtansicht des Friedrichsgrabes im Apostelchor
Friedrichsgrab
Klagende Mönche beten für...
Friedrichsgrab
... die unsterbliche Seele des Kaisers

Das Friedrichsgrab

Majestätisch erhebt sich im Apostelchor das Grabmal Kaiser Friedrichs III., der im Jahr 1452 nach Rom zog, um sich vom Papst krönen zu lassen. Die Erzdiözese Wien verdankt ihm ihre Existenz.

Bereits 30 Jahre vor seinem Tod hatte der Kaiser mit dem Bau seines Grabmonuments beginnen lassen, welches heute die südliche Chorhalle von St. Stephan gleichsam in eine stille Grabkapelle verwandelt, die dem Besucher einen Hauch von Ewigkeit vermittelt.

Im Jahr 1463 wurde der bedeutendste niederländische Bildhauer, Niklas Gerhaert van Leyden, berufen. 1468 begann er, nach einem weiteren Schreiben des Kaisers, mit der Arbeit an der Deckplatte der Tumba und vollendete bis zu seinem Tod im Jahr 1473 nur das Bild des Kaisers. Von ihm stammt aber das Gesamtkonzept. Die Arbeit am Grabmal setzten Max Valmet, der die Seitenreliefs ausführte, und Michael Tichter, der die Balustrade schuf, fort. Im Jahr 1510 konnte mit der Aufstellung im Apostelchor begonnen werden.

Als der Kaiser am 19. August 1493 in Linz, im Alter von 78 Jahren, nach dem Empfang der Sterbesakramente, starb, war sein Grabmal noch nicht vollendet. Fast auf den Tag genau musste der Kaiser dann 20 Jahre in der Herzogsgruft unter dem Mittelchor noch auf die Fertigstellung seines Grabmales in der Kirche warten, bis dann am 12. November 1513 die Übertragung seines Leichnams in das Hochgrab stattfand.

Eindringlich und eindrucksvoll ist die Botschaft des Grabmales: Sakrale Würde und weltliche Macht verschmelzen zur Einheit.

Die Gestalt des Kaisers auf dem Tumbadeckel ist nach Osten zugewendet, der aufgehenden Sonne entgegen, den Tag der Auferstehung erwartend, umgeben von allen Zeichen seiner weltlichen Macht, begleitet von den Wappenschildern seiner Besitzungen.

Seine Stiftungen und guten Werke, an den Seitenwänden der Tumba dargestellt, sollen für ihn sprechen am jüngsten Tag; sie überwinden Tod und Verwesung, symbolisiert durch hässliches Getier und Totenschädel am Sockel des Sarkophages. Klagende Mönche beten für, der auferstandene Christus, die Apostel sowie die Hausheiligen beschützen die unsterbliche Seele des Kaisers.
Diese Bildersprache war klar und wurde von allen verstanden.