Der Beginn der Dom-Restaurierung

Im Jahre 1511 wurde die Hauptbauphase des Stephansdoms eingestellt. Bis dahin kennzeichnen viele Umbauphasen die Baugeschichte des Doms. Bezieht man diese Umbauphasen mit ein, so kann man sagen, dass der Beginn der „Restaurierung“ – sichtbar – bis ins 13. Jahrhundert zurückgeht. Die „klassische Restaurierung“, wie wir sie verstehen, beginnt um die Jahrhundertwende (18./19. Jahrhundert).

Dieser Restaurierungsphase ging eine gesellschaftliche Bewegung voraus und zwar eine allgemeine Rückbesinnung auf das Mittelalter. Das Mittelalter wurde als das „wahre Leben“ angesehen, die Werte dieser Epoche wurden hochgehalten. Erklärbar wird dieser Zusammenhang mit dem Stephansdom, wenn man weiß, dass der Stephansdom einer der wenigen Dome Europas ist, die bereits im Mittelalter fertiggestellt waren.

Die Baumeister der ersten klassischen Restaurierungsphase (2. Hälfte des 19. Jahrhundert) waren Paul Spränger, Leopold Ernst und Friedrich von Schmidt. Ihr Ziel war es, die Zeitschäden zu beheben sowie die Instandhaltung und die Sicherung des Doms.

Die Belegschaft der Dombauhütte im Jahre 1864