DVD Pummerin Die Stimme Österreichs

DER FILM ERZÄHLT DIE GESCHICHTE DER PUMMERIN, die in ihren verschiedenen, immer
mächtigeren Inkarnationen die Schicksale des Landes mit ihrem Schlag begleitet hat – seit dem ersten Guss einer viel kleineren im Jahr 1472.
Die Pummerin gilt heute, so wie der ganze Stephansdom, als österreichische Nationalikone.
1952 wurde die berühmteste Glocke Österreichs in St. Florian neu gegossen und in einem wahren Triumphzug über die alliierten Sektorengrenzen nach Wien gebracht. Seitdem läutet sie zu Silvester das neue Jahr ein, zu den größten Kirchenfesten, und wenn ein Papst oder der Erzbischof sein Amt antritt oder stirbt. Auch politische Ereignisse begleitet sie: so erklang sie bei der Unterzeichnung des Staatsvertrages 1955 oder als die Ermordung Kennedys 1963 bekannt wurde.
Das Land Oberösterreich hat die neue Glocke gestiftet – man hat sie buchstäblich aus den Trümmern der tausendjährigen Geschichte des Landes zusammengeschmolzen – aus anderen Glocken des Stephansdoms und aus der alten Pummerin, die aus den Kanonen gegossen worden war, die die abziehenden Türken 1683 zurückgelassen hatten. Die Heimkehr der Pummerin wurde in einer landesweiten Prozession wie ein Staatsakt begangen.
Viele meinten, dass es mit Österreich wieder aufwärts gehen würde, wenn erst einmal die Pummerin wieder schlage. Und so war es dann auch. Zum Staatsvertrag schlug sie und läutete Österreichs Ära der Selbständigkeit ein. Zwei Jahre später wurde sie im Nordturm von St. Stephan hoch gezogen. Noch heute horcht das ganze Land auf, wenn sie schlägt.
„Pummerin“ heißt die Glocke wegen ihres tiefen Schlagtons. Sie ersetzt die beim großen Dombrand 1945 zerstörte, aus erbeuteten türkischen Kanonen-Kugeln 1711 gegossene ca. 22.500 kg schwere, alte Pummerin. Die neue, in der Glockengießerei St. Florian in Oberösterreich gegossene, wiegt 21.383 kg, hat einen Durchmesser von 314 cm, eine Höhe von 294
cm samt der Krone. Die größte Wandstärke beträgt 23 cm. Am 26. April 1952 kommt ein Tieflader von St. Florian über Linz nach Wien und fährt Richtung
Stephansplatz. Auf der Ladefläche: die neue Pummerin. Kardinal Theodor Innitzer (1875–1955) weiht sie noch am selben Tag unter großem Jubel der Bevölkerung.